Wirtschaftsbund forciert Orts- und Stadtzentren

24. Okt. 2023 | Allgemein

© Foto: Wirtschaftsbund Vorarlberg

Wirtschaftsbund forciert Orts- und Stadtzentren

24. Okt. 2023 | Allgemein

Stärkung der lokalen Kaufkraft – Regionalität fördern.

  • Stärkung der Orts- und Stadtzentren: Förderprogramm für strategische Prozesse im Zusammenspiel der Gemeinden mit den Wirtschaftsgemeinschaften, der Nahversorgung und relevanten Stakeholdern vor Ort
  • Förderung der 50 Nahversorgungsbetriebe für 2023 wurde bereits um 10% erhöht
  • Fördertopf für Wirtschaftsgemeinschaften wird 2024 um 10% erhöht
  • Vorarlberg-Werkstatt mit den Wirtschaftsgemeinschaften

Orts- und Stadtzentren sind das pulsierende Herz einer Gemeinde. Sie sind Treffpunkt, Handelszentrum, Kulturort, sprich kommunikative Orte. Doch in vielen Städten weltweit verlieren sie an Bedeutung: Leerstehende Geschäfte, rückläufige Frequenz, das Sterben kleinerer Einzelhändler ist in vielen Innenstädten weltweit zu beobachten. Das Land Vorarlberg hat längst einen neuen Weg eingeschlagen und unterstützt die regionalen Wirtschaftsgemeinschaften und die Nahversorgung umfassend. Weitere Impulse wurden in Arbeitsklausur der Wirtschaftsbund-Abgeordneten erarbeitet und fließen ins Budget des Landes im Jahr 2024 ein. 

Das Herz einer Gemeinschaft: 10 % mehr für die Wirtschaftsgemeinschaften
Orts- und Stadtzentren sind mehr als nur Einkaufsorte. Sie sind ein Spiegelbild der Gemeinschaft und ihrer Kultur. „Hier trifft man sich, tauscht sich aus, feiert Feste und genießt die gemeinsame Zeit. Ein starkes Zentrum fördert die lokale Identität und das Gemeinschaftsgefühl“, so Wirtschaftslandesrat Marco Tittler, der gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaftsbund-Abgeordneten im Vorarlberger Landtag Impulse für das Jahr 2024 im Rahmen einer Klausur im Bregenzerwald erarbeitet hat. Tittler will dabei den Fördertopf für die Wirtschaftsgemeinschaften um 10 % erhöhen, gekoppelt an klar definierte Bedarfe der einzelnen Orte und Regionen.

Wirtschaftsgemeinschaften: Implementierung einer „Vorarlberg-Werkstatt“
Einzelhandel und Gastronomie sind unerlässlich für blühende Ortszentren. Es gilt, Erlebnisräume zu schaffen. Dabei ist es wichtig, dass die Geschäfte eine Mischung aus etablierten Marken und kleinen, unabhängigen Läden bieten, welche die lokale Identität stärken. „Gastronomische Einrichtungen sorgen für Leben und Atmosphäre, ziehen Menschen an“, ergänzt Clemens Ender. Landesrat Marco Tittler wird zeitnah die Wirtschaftsgemeinschaften und die Bürgermeister:innen zu einer „Vorarlberg-Werkstatt“ einladen, um die verschiedensten Ideen zu bündeln. Zudem sind vielfältig öffentlich nutzbare Grünflächen, Parks, Wasser-und Freiflächen, eine hohe baukulturelle Qualität sowie eine spannende Architektur wichtig. „Damit können weiche und harte Standortfaktoren sichtbar werden, welche für pulsierende und blühende Ortszentren von Bedeutung sind“, ergänzt Landtagsabgeordnete Heidi Schuster-Burda.  

Stärkung der Orts- und Stadtzentren: Förderprogramm für strategische Prozesse
Zeitgleich wird ein Förderprogramm zur „Stärkung der Orts- und Stadtzentren: Förderprogramm für strategische Prozesse im Zusammenspiel der Gemeinden mit den Wirtschaftsgemeinschaften, der Nahversorgung und relevanten Stakeholdern vor Ort“ eingerichtet. „Viele Städte und Gemeinden sind von tiefgreifenden Veränderungen in ihren Ortskernen betroffen. Das gilt vor allem für einen anhaltenden Strukturwandel im Einzelhandel“, so Wirtschaftsbund-Direktor Christoph Thoma.  Die Auswirkungen der Corona-Pandemie beschleunigen diese strukturellen Entwicklungen zusätzlich und decken die drängenden Handlungsbedarfe auf. Es bedarf zum Teil erheblicher funktionaler, städtebaulicher und immobilienwirtschaftlicher Anpassungen in den Innenstädten, Stadt- und Ortsteilzentren, um die generelle Funktion dieser Handlungsräume für die Gesamtstadt langfristig zu sichern. Mit diesem Förderprogramm sollen Transformationsprozesse aktiv unterstützt werden. „Wir wollen Raum für Chancen geben, beispielsweise eine Neuorientierung von bislang stark einzelhandelsgeprägten Quartieren und Handlungsräumen hin zu neuen multifunktionalen Nutzungen unter Einbindung einer Vielzahl von Akteurinnen und Akteuren“, ergänzt die Lauteracherin Christina Hörburger.  

Nahversorgung: Relevant für einen lebenswerten Alltag
Nahversorgung ist der Rückgrat jeder Gemeinschaft. Sie sorgt dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger alles haben, was sie für den täglichen Bedarf benötigen. Doch darüber hinaus fördert eine gute Nahversorgung auch die sozialen Kontakte. „Wir müssen in die Nahversorgung investieren, genauso wie in Bildung, Ehrenamt oder beispielsweise Sicherheit“, stellt Wirtschaftssprecherin Monika Vonier fest. Die Förderung der 50 Nahversorger im ländlichen Raum wurde im Jahr 2023 bereits um 10 % erhöht, zudem gibt es weiterhin eine Investitionsförderung. Die Forderung nach einer Stärkung des Bewusstseins für Nahversorgung wird zusätzlich mit der Sicherung der persönlichen Lebensqualität begründet.

Pfandsystem für Flaschen auf dem Prüfstand
Das von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler implementierte Pfandsystem für Flaschen darf die Vorarlberger Nahversorger nicht zusätzlich belasten. „Wir machen Politik für unsere Unternehmen, daher werden wir bei der Umsetzung des neuen Pfandsystems niemanden im Stich lassen, das unterscheidet uns definitiv von der Grünen“, stellt Landtagsabgeordneter Thomas Winsauer klar. Das Land Vorarlberg wird die Entwicklungen und Förderangebote des Bundes beobachten und dementsprechend Maßnahmen für Vorarlberg vorbereiten. Denn auch in kleinen Geschäften soll es möglich sein, Pfandflaschen zu retournieren, da Kunden ihre Flaschen wohl dort zurückgeben wollen, wo sie auch einkaufen. 

„Gerade jetzt: Einkaufen vor Ort!“
Mit diesen Maßnahmen setzen die Wirtschaftsbund-Abgeordneten ein Ausrufezeichen. „Und wir sollten gerade vor dem Weihnachtsgeschäft festhalten: Bitte kauft lokal ein, vor Ort in unseren Geschäften“, schließen die Abgeordneten Patrick Wiedl und Steve Mayr. Denn mit einer funktionierenden dörflichen Nahversorgung stärken wir den ländlichen Raum und können sicherstellen, dass Ortskerne positiv weiterentwickelt werden können. 

Zurück zur News-Übersicht

Ähnliche Beiträge

Heidi Winsauer ist neue EPU-Sprecherin

Heidi Winsauer ist neue EPU-Sprecherin

Über den EPU-Tag der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Am EPU-Tag der Wirtschaftskammer Vorarlberg wurde deutlich, welchen unschätzbaren Beitrag Ein-Personen-Unternehmen (EPU) zum wirtschaftlichen Erfolg Vorarlbergs leisten. Mit Flexibilität, Innovationskraft und einer...

mehr lesen
Sport als Standortfaktor

Sport als Standortfaktor

Der Wirtschaftsbund zu Gast bei Bregenz Handball. Sport ist weit mehr als nur eine Freizeitgestaltung – er ist ein zentraler Standortfaktor, der nicht nur das gesellschaftliche Leben bereichert, sondern auch der Wirtschaft entscheidende Vorteile bringt. Insbesondere...

mehr lesen
Führendes Unternehmen der Bauchemie

Führendes Unternehmen der Bauchemie

Betriebsbesuch bei Sika Österreich in Bludenz-Bings. Im Rahmen eines Betriebsbesuchs bei Sika Österreich in Bludenz erhielten Bürgermeister Simon Tschann und Bundesrat Christoph Thoma in seiner Funktion als Wirtschaftsbund-Direktor einen Einblick in eines der...

mehr lesen