Neuer Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg

13. Nov. 2024 | Allgemein

© Foto: C. Hefel

Neuer Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg

13. Nov. 2024 | Allgemein

Karlheinz Kopf als Nachfolger von Wilfried Hopfner zum neuen Präsidenten ab 1.1.2025 nominiert: Wirtschaftskammer-Präsident Wilfried Hopfner übergibt seine Funktion zum 31.12.2024.

 

Der Wirtschaftsbund Vorarlberg als größte Kraft der Wahlgemeinschaft #vorarlbergerwirtschaft entsendet den Präsidenten der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Der Vorstand des Wirtschaftsbundes Vorarlberg hat Karlheinz Kopf als Nachfolger von Wilfried Hopfner einstimmig nominiert. 

Stellungnahme von Wirtschaftskammer-Präsident Wilfried Hopfner:

„Ich habe am 1.4.2022 – damals sehr überraschend und spontan – die Funktion des Präsidenten der Wirtschaftskammer Vorarlberg übernommen. Ich habe meine Zusage seinerzeit für die Restperiode, also bis zur Wahl im März 2025, gemacht. Nachdem der Wahltermin immer näher rückt, war eine Entscheidung meinerseits notwendig. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschieden, nicht zur Wirtschaftskammerwahl im März 2025 anzutreten, weil ich nicht mehr für die ganze 5-jährige Periode zur Verfügung stehen möchte. Darüber habe ich zeitgerecht den Landesobmann des Wirtschaftsbundes, Wirtschaftslandesrat Marco Tittler, informiert.

Nach meiner persönlichen Entscheidung hat der Wirtschaftsbund im Vorstand den Listenführer für die Wirtschaftskammerwahl 2025 nominiert. Die Wahlgemeinschaft #vorarlbergerwirtschaft wird mit Karlheinz Kopf als Spitzenkandidat in die Wahlen gehen. Mit meinem Rückzug zum Jahresende ist gewährleistet, dass Karlheinz Kopf die notwendige Zeit bekommt, um optimal mit dem Team der Wahlgemeinschaft #vorarlbergerwirtschaft in die Wahl gehen zu können.

Karlheinz Kopf muss in Vorarlberg nicht weiter vorgestellt werden. Er hat über Jahrzehnte die Interessen Vorarlbergs, und insbesondere auch jene der Vorarlberger Wirtschaft, in Wien in den unterschiedlichen Funktionen vertreten. Er kennt die Herausforderungen für den Standort Vorarlberg genauso wie die handelnden Personen und bringt alle Voraussetzungen mit, die für die Funktion des Wirtschaftskammerpräsidenten relevant sind.

Ich bedanke mich bei allen Weggefährten – bei meiner Vizepräsidentin Petra Kreuzer, den beiden Vizepräsidenten Edi Fischer und Stefan Hagen für die stets wertschätzende Zusammenarbeit, bei der Wirtschaftskammerleitung mit Christoph Jenny und Gudrun Petz-Bechter für die wertvolle Unterstützung, bei den Spartenobleuten und Spartengeschäftsführern für die konstruktiven Diskussionen und bei allen Führungskräften und Mitarbeitenden der Wirtschaftskammer und des WIFI für die zukunftsgestaltende Zusammenarbeit. Danke sage ich auch den vielen Funktionärinnen und Funktionären, mit denen ich die Arbeit der Wirtschaftskammer gestalten durfte und bei der Vorarlberger Wirtschaft für das Vertrauen in den letzten Jahren. Ganz ausdrücklich bedanke ich mich auch beim Obmann des Wirtschaftsbundes, Landesrat Marco Tittler, und bei Direktor Christoph Thoma für die stets wertschätzende Zusammenarbeit.

Ich wünsche mir für den Standort Vorarlberg eine erfolgreiche Entwicklung und den (politisch) Verantwortlichen eine glückliche Hand für die künftigen Entscheidungen in anspruchsvollen Zeiten. Trotz aller herausfordernden Rahmenbedingungen dürfen – ja müssen – wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken.“

Stellungnahme von Wirtschaftsbund-Obmann, Landesrat Marco Tittler:

„Wir befinden uns bereits seit einiger Zeit in einer wirtschaftlich sehr herausfordernden Lage und nun schon zum zweiten Jahr in Folge in einer Rezession. Die jüngsten geopolitischen Ereignisse sowie die Analysen und Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute lassen drauf schließen, dass uns diese Entwicklungen auch die nächsten Jahre noch sehr intensiv beschäftigen werden. Gerade in einer solchen Zeit ist es wichtig, möglichst stabile Rahmenbedingungen zu schaffen und gemeinsam – Politik, Interessensvertretungen und Wirtschaft – an Lösungen zu arbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft und somit den Wirtschaftsstandort abzusichern. Eine starke und zukunftsorientierte Wirtschaftskammer spielt hierbei eine zentrale Rolle.

Es freut mich daher sehr, dass wir mit Karlheinz Kopf eine große Persönlichkeit für die Funktion des Wirtschaftskammer-Präsidenten gewinnen konnten. Karlheinz Kopf ist ein ausgewiesener Experte, kennt die Wirtschaftskammer-Organisation aus unterschiedlichsten Perspektiven: Er war Nationalratsabgeordneter, ÖVP-Klubobmann, 2. Nationalratspräsident, Wirtschaftsbund-Generalsekretär und zuletzt Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich. Er ist die ideale Persönlichkeit, um die Wirtschaftskammer Vorarlberg in eine Wahl zu führen und sich mit seinem Wissen und seiner Erfahrung für die Landesorganisation Vorarlberg als deren Präsident einzubringen. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist es von enormem Vorteil, einen profunden Kenner an der Spitze der Interessensvertretung zu haben.

Ich möchte mich bei Präsident Willfried Hopfner ausdrücklich für dessen Bereitschaft, die Wirtschaftskammer Vorarlberg in einer schwierigen Phase zu übernehmen und für sein stets großes Engagement bedanken. Ich habe die Zusammenarbeit auf der fachlichen und auch auf der persönlichen Ebene immer sehr geschätzt. Dem designierten Präsidenten wünsche ich alles Gute und freue mich auf die Zusammenarbeit.“   

Stellungnahme von Karlheinz Kopf, nominierter Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg

„Ich danke Wilfried Hopfner für die umsichtige und engagierte Führung der Wirtschaftskammer Vorarlberg in den vergangenen 2 ¾ Jahren und die gute Zusammenarbeit mit mir auf der Bundesebene. 

Ich habe das unverhoffte Angebot des Wirtschaftsbundes Vorarlberg, die Position des Präsidenten der Wirtschaftskammer Vorarlberg zu übernehmen, nach reiflicher Überlegung gerne angenommen. Es bietet mir die Möglichkeit, mich nach dem Ausscheiden aus meiner aktuellen Funktion als Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, nicht nur wieder verstärkt meinem eigenen Unternehmen zu widmen, sondern meine interessenpolitische Erfahrung in den nächsten Jahren gemeinsam mit den vielen engagierten Funktionärinnen und Funktionären sowie den ebenso engagierten und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wirtschaftskammer für die Wirtschaft meines Heimatbundeslandes einzubringen.

Mir ist bewusst, diese Funktion in wirtschaftlich überaus herausfordernden Zeiten zu übernehmen. Wir stecken in einer anhaltenden Rezession und kämpfen zudem mit nachteiligen Standortbedingungen: 

Hohe Arbeits- und Energiekosten bei gleichzeitig stagnierender Produktivitätsentwicklung belasten die preisliche Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen ebenso, wie die überbordende Bürokratie, und lassen sie bei der Investitionstätigkeit auf die Bremse steigen. 

– Die steigende Arbeitslosigkeit stellt eine große Herausforderung an die Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Integrationspolitik dar. Gleichzeitig herrscht weiterhin in vielen Bereichen ein Arbeits- und Fachkräftemangel, der viele Betriebe daran hindert, ihre Wachstumspotenziale auszuschöpfen. 

– Und die digitale und ökologische Transformation bietet zwar enorme Chancen, bedingt aber auch enorme Infrastruktur-Investitionen und Anstrengungen in Bildung und Innovation

Diesen Herausforderungen wollen wir mit unserer interessenpolitischen Arbeit und mit unseren bewährte, aber auch mit neuen, innovativen Bildungs- und Serviceangeboten künftig offensiv begegnen und ein starker, wirkungsorientierter Partner an der Seite unserer Mitgliedsfirmen sein.

Manche dieser Herausforderungen können wir auf regionaler Ebene begegnen. Da werden wir als fairer, aber fordernder Partner versuchen, die Standortpartnerschaft mit der Landesregierung, den Sozialpartnern und anderen wichtigen Institutionen, wie beispielsweise dem AMS, zu stärken. Das Regierungsprogramm der neuen Landesregierung bietet dafür eine ebenso geeignete Grundlage wie die wirtschaftspolitische Agenda der Wirtschaftskammer Vorarlberg oder die Anträge im heutigen Wirtschaftsparlament.

Nicht wenige der anstehenden Herausforderungen werden aber nur auf nationaler oder gar europäischer Ebene zu lösen sein. Für standortpolitische Notwendigkeiten, wie beispielsweise

– die Entlastung der Betriebe (LNK, Energieabgaben, SAG); Bürokratieabbau(Gesetze/Vollzug),

– Leistungsanreize (Überstunden, Arbeiten im Alter, Kinderbetreuung), Qualifizierung und Anwerbung,

Investitions-/Innovationsanreize (IFB u. Forschungsprämie, regionale F&E-/Innovations-Strukturen),

– eine leistungsfähige Infrastruktur

– Richtlinien für die Immobilien-Kreditvergabe und

– die Stärkung des europäischen Binnenmarktes sowie Unterstützung bei der Erschließung neuer Märkte                                     

werden wir und werde ich mich – über die Wirtschafskammer Österreich (WKÖ), aber wenn nötig auch direkt – in Wien direkt bemerkbar machen, wie ich es in den vergangenen 6 ½ Jahren auch als Generalsekretär der WKÖ schon mit ganzer Kraft getan habe. Da werden die beginnenden Regierungsverhandlungen eine erste diesbezügliche Herausforderung darstellen und müssen in einen Wachstumspakt für Österreich münden.“

Fotos: Cornelia Hefel

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