Wir stellen uns den aktuellen standortpolitischen Fragen.
Anlässlich der Eröffnung der Bregenzer Festspiele luden Wirtschaftslandesrat Marco Tittler und der Wirtschaftsbund Vorarlberg 20 CEO’s von Vorarlberger Leitbetrieben zu einem Dialog mit Wirtschaftsminister Martin Kocher und Digitalisierungs-Staatsekretär Florian Tursky zu Doppelmayr nach Wolfurt ein. Bundesminister Kocher konnte dabei ein klares Bekenntnis zu aktuellen Arbeitsmarktthemen abgeben.
Erleichterung für ältere Arbeitnehmer:innen
Angesichts der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt sei es von hoher Relevanz, alle Potenziale bestmöglich auszuschöpfen. Gerade ältere Zielgruppen könnten unter verbesserten Rahmenbedingungen für den Arbeitsmarkt gewonnen werden.
Leistung muss sich lohnen, Mehrleistungen müssen entlastet werden
Seit 2019 hat die Anzahl der geleisteten Überstunden stark abgenommen. Grund ist unter anderem, dass das Leisten von Überstunden finanziell nicht attraktiv ist. Die bestehende Steuerbegünstigung ist auszuweiten, um die Wirtschaft zu unterstützen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr finanziellen Anreiz und entsprechende Anerkennung für ihre Mehrleistung zu bieten. „Dafür brauchen wir eine Lösung vom Bund, denn das steigert die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes deutlich“, fordert Wirtschaftslandesrat Marco Tittler.
Qualifizierte Zuwanderung
Die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften soll zudem weiter erleichtert werden. Vorarlberg zählt zu den attraktivsten Regionen Europas, entsprechend können die heimischen Unternehmen von erleichterten internationalen Rekrutierungsmöglichkeiten profitieren. Der Wirtschaftsbund fordert zudem eine klare Abgrenzung zur Asylpolitik. Es braucht ein Bekenntnis zu einer aktiven Fachkräftegewinnung.
Nachhaltiger Produktionsstandort Vorarlberg
Auch die Themen Innovation und Forschung standen auf der Agenda. Themen, die insbesondere von Wirtschaftslandesrat Marco Tittler nachhaltig thematisiert werden. Regionale Versorgung und Sicherheit, kurze Wege, effiziente Logistik: Der nachhaltige Umgang mit natürlichen Ressourcen ist in Vorarlberg immer schon gelebt worden und mit ein Grund, weshalb sich Vorarlberg als Produktionsstandort sehr gut entwickeln konnte. „Dafür braucht es die optimalen Rahmenbedingungen auf allen Ebenen – auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene“, gibt Landesrat Tittler die Richtung vor.
Digitalisierung im Fokus
Weiters im Fokus sieht der Wirtschaftsbund Vorarlberg die Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz. Digitalisierung und Ökologisierung stünden im Fokus der Bemühungen aller politischen Ebenen, insbesondere auch im Dialog mit den Unternehmen im Land Vorarlberg. „Alle Regionen werden von technologischen Megatrends durchdrungen, das hat auch Folgen für den Wirtschaftsstandort, beispielsweise für die regionale Kreislaufwirtschaft. Da setzen wir an, es braucht einen Ausgleich von Ökologie und Ökonomie“, hält Tittler fest.
Dialoge mit der Bundespolitik
„Diese Dialoge mit der Bundespolitik sind essentiell für eine nachhaltige Standortentwicklung in Vorarlberg“, schließt Wirtschaftsbund-Direktor LAbg. Christoph Thoma. Der Wirtschaftsbund wird im Herbst 2023 weitere Gesprächsformate für die Vorarlberger Wirtschaft anbieten, um im Dialog mit den Unternehmen den Standort proaktiv weiter zu entwickeln.