Eine aktive Arbeitsmarktpolitik ist ein Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Vorarlberger Unternehmen. Daher stellen wir uns als größte wirtschaftspolitische Netzwerkplattform den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit, um die besten Rahmenbedingungen für die Vorarlberger Wirtschaft zu erarbeiten.
Den Arbeitsmarkt im Fokus behalten
Arbeitsmarktpolitik ist immer auch mit anderen Politikbereichen, wie etwa Wirtschafts-, Bildungs- oder Fiskalpolitik verflochten und hat auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu reagieren. Zu ihrem Funktionieren tragen daher – neben eigenen Anstrengungen – das erfolgreiche Zusammenspiel mit anderen Politikbereichen sowie das Verfolgen arbeitsmarktpolitischer Ziele auch außerhalb des unmittelbaren Wirkungsbereichs der Arbeitsmarktpolitik bei. Die arbeitsmarktpolitischen Zielvorgaben konzentrieren sich auf die vier Teilbereiche:
- Forcierung der Vermittlung als Kernaufgabe des AMS für einen dynamischen und resilienten Arbeitsmarkt
- Durch aktive Arbeitsmarktpolitik sollen Arbeitslosigkeit vorgebeugt werden, Qualifizierungen bereitgestellt und Beschäftigungsanreize gesetzt werden
- Zielgruppengerechte Angebote schaffen, um Beschäftigungshemmnisse abzubauen und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen
- Das AMS soll sich zu einer noch erfolgreicheren Organisation weiterentwickeln, welche den arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen gerecht wird
Das übergeordnete Ziel der Zielvorgaben an das AMS ist, angesichts der demografisch getriebenen Verknappung des Arbeitskräfteangebots bei gleichzeitig vielen offenen Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt, die effektive Senkung der Arbeitslosigkeit, um möglichst viele Menschen in Beschäftigung zu halten bzw. in Beschäftigung zu bringen.
-> Download: Arbeitsmarktpolitische Zielvorgaben von Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Martin Kocher
32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gefährdet den Wohlstand
In der heimischen Wirtschaft fehlen aktuell rund 220.000 Arbeitnehmerinnen und -nehmer. Zudem gehen in den nächsten Jahren die Babyboomer in Pension, die folgenden geburtenschwache Jahrgänge können die offenen Stellen nicht kompensieren. Weil Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fehlen, können Unternehmen und Organisationen Aufträge nicht annehmen, Gasthäuser müssen öfter schließen als bisher und Pflegeeinrichtungen leiden unter einer spürbaren Belastung. Eine 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich würde diese Situation weiter verschärfen, beispielsweise würden auf einen Schlag rund 7.000 Polizistinnen und Polizisten auf unseren Straßen fehlen. Damit würde zudem das Sozialsystem gefährdet und es käme zu einer deutlichen Mehrbelastung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Vielmehr gilt: Arbeiten in der Pension muss steuerschonend möglich werden, Überstunden müssen sich am Ende des Tages auch in der Geldtasche lohnen und wir brauchen einen qualifizierten Zuzug aus Drittstaaten in den Arbeitsmarkt.
Europäische Wirtschaftspolitik muss Raum schaffen
Die Europäische Union muss alles daran setzen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft verbessert wird. Bei Themen wie dem Europäischen Lieferkettengesetz, dem Green Deal oder der Energiepolitik muss gewährleistet werden, dass die Wirtschaft diese Vorgaben auch umsetzen kann. Die Unternehmen mit unproduktiver Verwaltungstätigkeit, mit Kontrollen und Strafen zu belasten, bringt uns jedenfalls gerade in Zeiten wie diesen nicht weiter.
Daher setzen wir auf Technologieoffenheit und werden alles daran setzen, dass wir einen noch intensiveren Dialog mit den Abgeordneten im Europäischen Parlament führen und damit mit allem Nachdruck die Zukunftsfähigkeit und den notwendigen Bürokratieabbau vorantreiben.
Wir arbeiten weiter, und setzen auf die Kraft der Vorarlberger Wirtschaft!