#positionen

7. Okt.. 2024 | Allgemein

© Foto: iStock

#positionen

7. Okt.. 2024 | Allgemein

In Zeiten kontinuierlicher Veränderungen in wirtschaftlichen und politischen Strukturen ist es unerlässlich, klare Positionen zu beziehen und Orientierung zu bieten.

Mit unseren #positionen nehmen wir diese Verantwortung wahr und schaffen eine Plattform für klare Aussagen zu aktuellen Herausforderungen für Unternehmen und Gesellschaft. Damit wollen wir eine offene und transparente Diskussion anregen. Unsere #positionen verdeutlichen unser Engagement für eine prosperierende Wirtschaft und einen starken Standort in Vorarlberg.


↓ Mehrleistungen müssen honoriert werden

Vorarlberg ist seit jeher ein Land der Fachkräfte. Der Bedarf ist in einigen Bereichen mittlerweile jedoch um einiges höher als das Angebot, was die Wachstumsdynamik der heimischen Betriebe mitunter bereits deutlich einbremst. Die Verfügbarkeit von Mitarbeitern – vor allem in den MINT-Berufen, sprich den technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen, ist bereits ein kritischer Erfolgsfaktor und wird sich durch wandelnde Arbeitsprozesse und neue Technologien weiter verschärfen.

Der Bedarf zieht sich über viele Berufsgruppen und Branchen und betrifft nahezu alle Ausbildungsstufen. Die Antwort auf den Fachkräftemangel in Vorarlberg kann nur eine mehrdimensionale Strategie sein, die im Land die bestmögliche Ausbildung sowie hervorragende Weiterbildungsmaßnahmen zum Ziel hat, um vorhandenes Arbeitskräftepotential bestmöglich zu nutzen. Überdies müssen mittels Recruiting-Strategien zusätzliche Fachkräfte mobilisiert, abgewanderte zurückgeholt und überregional neue angezogen werden. Angesichts der aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt und der demografischen Entwicklung ist es wichtig, alle Potenziale bestmöglich auszuschöpfen. Dabei darf nicht drauf vergessen werden, jene zu fördern und zu unterstützen, die bereit sind, mehr zu leisten, als nur notwendig. Zudem gilt:

↗ Wer in der Regelpension weiterarbeitet, soll monatlich mehr dazuverdienen können, ohne gleich steuer- und abgabenpflichtig zu werden.

↗ Überstunden müssen steuerfrei gestellt werden, um die Mehrleistungen entsprechend zu entlohnen.


↓ Kein Finanzmarktstabilitätsrisiko bei Wohnraum für den Eigengebrauch

Der Erwerb von Eigentum muss weiterhin das wohnbaupolitische Ziel bleiben. Doch bürokratische Vorgaben, wie jene der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen- Verordnung (kurz KIM-V), erschweren dies aktuell. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Maßnahmen der KIM-V zu strikt sind und eine Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten notwendig ist. Die Vorgaben und Regeln wurden für eine völlig andere Zinssituation entworfen. Insbesondere bei selbst bewohntem, wohnbaugefördertem Wohnraum besteht keine Spekulationsgefahr. Genau dieser Wohnraum, der für den Eigengebrauch geschaffen und finanziert wird, muss von den Bestimmungen der Verordnung ausgenommen und leichter finanziert werden können.


↓ Eine gute Infrastruktur ist ein wahres Asset

Die Lebens- und Standortqualität einer Region hängen wesentlich von ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sowie ihrer Erreichbarkeit ab. Dies gilt insbesondere für ein Industrie- und Tourismusland wie Vorarlberg. Eine moderne, leistungsfähige und vernetzte Mobilität und Logistik sind daher wesentliche Erfolgsfaktoren. Sie stärken einerseits die Konkurrenzfähigkeit unserer Unternehmen in einem internationalen Marktumfeld und damit den wirtschaftsstandort Vorarlberg, andererseits bilden sie auch Grundlage eines attraktiven Lebensraumes und sichern den Wohlstands der Bevölkerung.

Um diese Mobilität bestmöglich zu gewährleisten und Herausforderungen zu bewältigen, ist eine integrale Verkehrspolitik gefordert, die auf eine leistungsfähige Infrastruktur, auf nachhaltige Konzepte im Personen- und Güterverkehr aufbaut und ein sinnvolles Zusammenwirken der Verkehrssysteme forciert, um den Verkehr umweltverträglich, sicher zu gestalten und gleichzeitig eine gute Erreichbarkeit für die Wirtschaft und die Bevölkerung zu gewährleisten. Das heißt konkret für Vorarlberg:

↗ Eine direkte und hochrangige Verbindung der Österreichischen mit der Schweizer Autobahn ist essenziell, um den Verkehr aus den Ortszentren hinaus zu bekommen.

↗ Gleichzeitig gilt es die Schieneninfrastruktur rund um den Güterbahnhof Wolfurt auszubauen, um zukünftig mehr Güter auf der Schiene transportieren zu können.

↗ Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung führen dazu, über neue Mobilitätsformen nachzudenken, welche vor Jahren wirtschaftlich noch nicht darstellbar gewesen wären.

Entscheidend dabei wird aber sein, eine umfassende Lösung ohne ideologische Scheuklappen zu erarbeiten und umzusetzen. Straße und Schiene dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.

In der Mobilitätsfrage muss endlich größer und ganzheitlicher gedacht werden, um attraktive und zukunftsfähige Lösungen für unseren Lebensraum und deren Menschen anbieten zu können. Dabei kann auch auf die Kompetenz im eigenen Land zurückgegriffen werden, denn Vorarlberg hat Weltmarktführer im Kompetenzbereich der Personenbeförderung.

Dieser Artikel stammt aus dem Magazin Vorarlberger Wirtschaft Ausgabe #004.

Zurück zur News-Übersicht

Ähnliche Beiträge

#positionen

#positionen

In einer Zeit, in der wirtschaftliche und politische Strukturen einem ständigen Wandel unterliegen, ist es entscheidend, klare Positionen zu beziehen und Orientierung zu bieten. Mit unseren #positionen nehmen wir diese Verantwortung ernst und ermöglichen einen Diskurs...

mehr lesen
EPU als Motor der #vorarlbergerwirtschaft

EPU als Motor der #vorarlbergerwirtschaft

Herausforderungen, Chancen und Forderungen. Ein-Personen-Unternehmen (EPU) bilden mit einem Anteil von rund 58 % aller Unternehmen das Fundament der VorarlbergerWirtschaft. Ihre Innovationskraft, Flexibilität und Fähigkeit, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren,...

mehr lesen