#positionen

15. Apr. 2024 | Allgemein

© Foto: ÖBB Harald Eisenberger

#positionen

15. Apr. 2024 | Allgemein

In einer Zeit, in der sich wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen permanent verändern, ist es essenziell, eine klare Haltung zu beziehen und Orientierung zu geben.

Mit unseren #positionen nehmen wir diese Verantwortung wahr und schaffen eine Plattform für klare Botschaften zu relevanten Herausforderungen für das Unternehmertum und die Gesellschaft. Damit fördern wir eine offene und transparente Diskussion. Unsere #positionen sollen unser Engagement für eine florierende Wirtschaft und einen starken Standort Vorarlberg untermauern. In dieser Ausgabe widmen wir uns drei markanten Themen, die Vorarlberg zu einem nachhaltigen Lebensraum machen: dem Bahnausbau, dem Güterverkehr und der grünen Transformation.

↓ Wir brauchen einen Bahnausbau im Unteren Rheintal

Der Vorarlberger Landtag hat am 15. Dezember 2022 einstimmig den Ausbau der Schieneninfrastruktur im „Unteren Rheintal” beschlossen. In einem Schulterschluss des Landes mit den Gemeinden wurde als Zielvorstellung festgehalten, dass im dicht besiedelten Raum und entlang des Bodenseeufers kein oberirdischer Gleisausbau erfolgen soll, denn abseits von großen Städten zählt das Rheintal zu den am dichtesten besiedelten Regionen Europas. Dieser Einzigartigkeit Vorarlbergs gilt es nachhaltig Rechnung zu tragen und durch eine kluge und zukunftsweisende Planung der Bahninfrastruktur den Lebensraum zukunftsgerichtet zu erhalten.

↗ Dazu wird es im Jahr 2024 einen partizipativen Prozess unter aktiver Einbindung der betroffenen Gemeinden und der Bevölkerung geben. Zudem bedarf es der aktiven Teilnahme aller Stakeholder, insbesondere der .BB. Die Aufgabe lautet, den Lebensraum zwischen dem Güterbahnhof in Wolfurt und der Staatsgrenze nach Deutschland für nachfolgende Generationen zu gestalten und zu erhalten.

Foto: iStock

↓ Der Güterverkehr muss auf die Schiene

Als exportorientiertes Bundesland haben rund 24 Mio. Tonnen an Gütern jährlich ihre Quelle oder ihr Ziel im Land Vorarlberg. Gleichzeitig dominiert mit einem Anteil von knapp 88 % der Straßengüterverkehr deutlich gegenüber dem Schienengüterverkehr. Neben der Ökologisierung des Straßengüterverkehrs gilt es, dieses Verhältnis im Sinne der Nachhaltigkeit auf die Schiene zu verlegen. Dabei sind die Unternehmen im Land bemüht, einen Beitrag zu leisten und treiben den hierfür notwendigen Umstieg voran. Leider fehlt in Vorarlberg dafür teilweise die notwendige Schieneninfrastruktur, das Angebot der ÖBB ist nicht attraktiv genug. Die wenigen Betriebe, die über ein Anschlussgleis verfügen, bemängeln die fehlende Flexibilität, hohe Kosten und nur wenige Zeitfenster für Güterzüge. Die Investitionen in die Infrastruktur sind daher rasch anzupassen und deutlich auszubauen. Es wurde in der Vergangenheit definitiv zu wenig investiert, dieses Versäumnis muss jetzt korrigiert werden.

↗ Um sowohl einen funktionierenden, effizienten und ökologisch nachhaltigen Güterverkehr im Land in Zukunft gewährleisten zu können, braucht es seitens der ÖBB ein Angebot an die Vorarlberger Wirtschaft, das tatsachlich dazu beitragt, mehr Güter auf die Schiene zu bringen und die Betriebe in ihren Verlagerungsbemühungen unterstützt und eine deutliche Ertüchtigung der Schieneninfrastruktur in Vorarlberg, auf welcher der Personenverkehr ebenso abgewickelt werden kann wie der Güterverkehr. Gegenseitiges Ausspielen darf es nicht mehr geben.

↓ Grüne Transformation braucht verbesserte Regularien

Die „Grüne Transformation” bildet die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft. Während regulatorische Anpassungen nötig sind, um diese Transformation zu unterstützen, sehen wir in der Wirtschaft bereits bemerkenswerte Innovationen und Beiträge, die oft über bestehende Vorgaben hinausgehen. Allerdings ist es wichtig, dass die Regularien realistisch und umsetzbar bleiben, besonders für kleine und mittlere Unternehmen. Richtlinien, wie die Taxonomieverordnung oder das Lieferkettengesetz, die ursprünglich für große internationale Konzerne mit entsprechenden Apparaten konzipiert wurden, betreffen dadurch unmittelbar auch Klein- und Mittelbetriebe. Diese Unternehmen, welche das Rückgrat unserer Wirtschaft bilden, stehen oft vor enormen Herausforderungen, um diesen Vorgaben gerecht zu werden. Bürokratie muss abgebaut werden, denn wir brauchen Raum für eine innovative und wirtschaftliche Dynamik, um keine Nachteile im globalen Wettbewerb zu haben.

↗ Eine wirtschaftsfreundliche und nachhaltige Politik zielt daher darauf ab, die Regularien so anzupassen, dass die „Grüne Transformation” gefördert wird, ohne Klein- und Mittelbetriebe unverhältnismäßig zu belasten.

Dieser Artikel stammt aus dem Magazin Vorarlberger Wirtschaft Ausgabe #002.

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